Buben und Geschichten


Wer hat’s schon mal mit selbst erfundenen Geschichten probiert ? Erzählt für Kinder oder auf einer Fete, vielleicht als kleine Auflockerung in einer etwas steifen Runde. Bei mir ergab sich das ganz automatisch, weil ich auf „wilde“ Geschichten stehe, vielleicht mit einem Schuß Mystik, oder so richtig albern, ein totaler Blödsinn, ein richtiger Käs.

Unsere Buben Moritz und Niklas sind beim Versprechen auf eine „Kleine Geschichte“ viel leichter zum abendlichen „Jetzt geht’s ins Bett“ zu motivieren. Das Abend-Ritual beginnt mit einem Gutenachtkuss für unseren Kater Filou und die Mama (in dieser Reihenfolge), dann gehts nach oben zum Pflichtteil mit Pippi, Zähneputzen und Nachtgebet. Und endlich ist als Kür die „Kleine Geschichte“ an der Reihe. Diese wird abwechselnd im Zimmer von Moritz und Niklas erzählt, und der betreffende darf sich raussuchen, welche dran kommt.

Inzwischen haben sich verschiedene Hauptfigurengruppen herausgebildet, die sich ständig weiterentwickeln, je nach Stimmung von Erzähler Papa oder den Kindern. Wenn’s ganz gut läuft, kann die „Kleine Geschichte“ schon mal eine halbe Stunde dauern. Wenn Gastkinder zur Übernachtung da sind, werden sie kurz „aufgenordet“, bevor die Fortsetzung beginnt. Dabei ist hochinteressant, wie unterschiedlich die Kinder auf die Geschichte reagieren. Die meisten hören gebannt zu, und dann erhält die Geschichte einen neuen Kick. Manche fingern abwesend an irgendeinem Spielzeug (ein schlechtes Zeichen), oder schlafen sogar ein, auch kein Kompliment für meine Geschichte, sondern ein Ansporn zu mehr Lebendigkeit und Originalität. Zu dramatisch darf es aber auch nicht werden, sonst sind die Kleinen zu aufgekratzt zum Einschlafen. Kritische Töne müssen auch dabei sein, manchmal auch traurige, aber sparsam dosiert, denn die „Kleine Geschichte“ im Wesentlichen Spaß machen, und zwar den Kindern und dem Erzähler.

Die „Kleine Geschichte“ ist ein spontaner Live Act und eigentlich nichts für die Dose. Genau wie „Die Toten Hosen“ eine ausgesprochene Live Band sind, und auf Studio CD einfach nicht gut rauskommen. Trotzdem probier ich mal, das Ganze aufzuschreiben. An der Reaktion sehe ich dann, ob ich weitermachen soll oder besser aufhöre.

Hier also ein paar „Kleine Geschichten“:

Gino Ginelli

Sepp und Franz

Nanouk

Winnetou

Hammerhai Ernst

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